Anpassen der Flächen am Rumpf
Nachdem die ersten Rumpfspanten angepasst sind, werde ich als nächste Arbeit die Flächen am Rumpf anpassen. Dies ist notwendig weil ich Sturz und Seitenzug des Motors gegen die Flächen vermessen will.
Die Flächen sind in höchster Qualität gefertigt. Als Stützstoff habe ich Styropor der Gewichtsklasse 9 genutzt. Dieses Material ist ebenso teuer wie auch gut. Es handelt sich dabei um eine kleinporige extrem leichte Qualität. Man kann das Material nicht mit dem vergleichen welches man in Baustoffhandlungen bekommt. |
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Der Servoeinbau ist bereits ausgeführt. Die Ruder sind mit spielfreien Hohlkehllagerungen versehen. |
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Die Ruder sind so dimensioniert, dass sich alle denkbaren Figuren, insbesondere TOC- Anwendungen, fliegen lassen. |
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Solch extrem große Ruder verlangen auch entsprechende Lagerungen. |
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Mit knapp 460 g sind die Flächen Leichtgewichte. Man muß auch bedenken, dass die Ruderlagerung bereits ausgeführt ist. Ruder in Hohlkehllagerung sind präzise aber auch ein wenig gewichtsaufwendig. Die Servoeinbauten sind nicht gewichtslos. Die Fläche würde ohne Ruderlagerung und vorbereitetem Servoeinbau ca. 420 g wiegen. |
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Bevor ich mit der eigentlichen Arbeit beginnen kann, muß ich mir Schablonen fertigen. Nur mit solchen kann ich die Ausbrüche im Rumpf so ausarbeiten, dass sie exakt denen in der Fläche entsprechen. Modellflieger die diesen Bausatz erwerben, empfehle ich, sich die Schablonen bei mir zu leihen bzw. die Bohrungen von mir ausführen zu lassen. Die Schablonen lege ich so aus, dass ich sie später auch als Schwerpunktwaage nutzen kann. Zusätzlich fräse ich Verstärkungsringe. Bei den geringen Dicken der Schablone (4 mm) würden die Bohrer ansonsten nicht sicher geführt. |
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In diesem Arbeitsgang klebe ich die Verstärkungsringe auf die Schablonen. Leider werden durch diesen Arbeitschritt linke und rechte Schablonen notwendig. Diesen Mehraufwand nehme ich aber gerne in Kauf. |
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Als erstes fräse ich entsprechend der Markierung auf dem Rumpf den Ausbruch für die Steckung aus. Nach diesem richten sich die restlichen Bohrungen. |
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Bei diesem Arbeitsgang lasse ich höchstmögliche Sorgfalt walten. Das Steckungsrohr muß exakt in die Bohrung passen. |
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Nachdem ich dann versuchte, die Schablone aufzustecken, fiel mir auf, dass ich da einen Fehler gemacht habe. Die Verlängerung für die Schwerpunktwaage stößt gegen den Rumpf. Mit der Bandsäge ist da schnell Abhilfe geleistet. Für die jetzt kommenden Arbeiten versehe ich die Schablonen mit drei Stückchen doppelseitigem Klebepapier. Diese Arbeit ist unumgänglich. Selbst wenn ein Helfer zur Stelle wäre, wäre es nicht möglich, die Schablonen beim Bohrvorgang auf dem Rumpf zu halten. |
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So ein wenig Mehrarbeit macht kein Problem und hilft, dass die Bohrungen sicher angebracht werden können. |
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Dieser Anblick entschädigt für den Aufwand der Vorarbeiten. Alle Bohrungen sitzen sauber und exakt an der richtigen Stelle im Rumpf. |
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Weil gerade alle Werkzeuge griffbereit auf der Werkbank liegen, arbeite ich auch die Bohrungen für das HLW aus. |
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Natürlich kann und sollte man einfache Additionen im Kopf ausrechnen. Ich habe mir aber bei diesem Arbeitsgang angewöhnt, mich des Taschenrechners zu bedienen. |
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Zunächst werden die drei Längen (2 x Steckung in den Flächen und einmal Rumpfbreite) zusammenaddiert. Danach ziehe ich 5 mm von der Summe ab. Damit ist gewährleistet dass das Steckungsrohr lang genug ist und gleichzeitig ein wenig Spiel hat. Meist muß beim Anpassen der Flächen der Rumpf ein wenig auseinander- oder zusammengedrückt werden. Deshalb sehe ich das Steckrohr immer ein wenig kürzer vor. Das ist kein Sicherheitsrisiko weil die Hülsen in den Flächen ca. 20 mm über die Stützrippen hinausragen. |
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Die Länge der Hülse für den Rumpf ermittele ich indem ich das Steckrohr in den Rumpf stecke und dann das erforderliche Maß anzeichne. |
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Nach dem Übertragen des Maßes kann ich die Hülse ablängen. Das Material aus Hartpapier (Novotex bzw. Pertinax) kann man mit fast allen Werkzeugen bearbeiten. Ich schneide das dieses Material vorzugsweise mit der Kreis- oder Bandsäge. |
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Jetzt muß die Verdrehsicherung abgelängt werden. Meist lasse ich das Rohr auf beiden Seiten ca. 15 mm überstehen. |
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Damit das Rohr gegen verrutschen gesichert ist, versehe ich es mit einer 3 mm Bohrung. Bei dieser Arbeit leistet das abgebildete Hilfsmittel gute Dienste. |
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Bei einer zentrischen Bohrung braucht man nicht aufzupassen wie das Steckrohr in der Hülse steckt. |
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Die hier gezeigte Arbeit kann man nicht sorgfältig genug ausführen. Alle Klebeflächen müssen sorgfältig angeschliffen werden. Ich nehme für diese Arbeit grobes 80er Schleifpapier. |
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Nun wachse ich die Steckrohre sorgfältig ein. Wer einmal solche Teile ungewollt verklebt hat, versteht warum ich hier besondere Sorgfalt empfehle. Tipp: Das Fliestuch nehme ich doppelt. Damit es in dieser Lage verbleibt, klebe ich doppelseitiges Klebeband zwischen die Tuchhälften. Zusätzlich beschrifte ich die Oberseite des Hilfsmittels. Damit vermeide ich, mir die Finger mit dem Wachs zu verschmieren. |
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Die Flächen und Leitwerke müssen sorgfältig vor Klebstoff geschützt werden. Im laufe der Zeit habe ich mir Locheisen von hoher Qualität in den verschiedensten Größen angeschafft. Hier nutze ich sie um in Packband Löcher (6 mm und 10 mm) zu stanzen. |
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So vorbereitet besteht kaum noch Gefahr, die Flächen unlösbar zu verkleben. Die Oberflächen des Packbandes wachse ich, wie auch die Steckrohre, ein. |
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Nachdem ich die Flächen probehalber aufgesteckt habe, stelle ich fest, dass sie am Flächenende geringfügig abstehen. Das macht kein Problem. So ein Rumpf ist ja zunächst nicht fest sondern eher flexibel. Dies jedoch nur bis die beiden Steckhülsen (oder Spant) eingeharzt sind. Während des Klebevorganges werde ich daher den Rumpf mit dem auf dem Bild zu sehenden Leistenabschnitt ein wenig auseinander drücken. |
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Nachdem ich probehalber alle für den kommenden Arbeitsschritt notwendigen zusammengesteckt habe, kann ich den Klebstoff anrühren. Die im Bild zu sehenden Hilfsmittel sind dabei äußerst praktisch. Da kann ich nur jedem Modellbauer empfehlen, sich solche Hilfsmittel zu fertigen wenn sie nicht bereits vorhanden sind. |
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Das 5-Minuten-Epoxydharz rühre ich sehr sorgfältig an. Danach füge ich Thixotropiermittel bei. |
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Ich dicke den Harz so an, dass er auch von einer senkrechten Fläche nicht mehr abtropft. |
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Hier fehlt eine Hand. Soviel Arme wie ein Tintenfisch müsste man als Modellbauer haben (grins). Weil dem nicht so ist habe ich auf die Fläche ein ganz kleines Stückchen doppelseitiges Klebeband geklebt und darüber ein Gewicht auf das Papier gestellt. So liegt das Ganz sicher und fest. Eine Hand benötige ich ja für das angeschrägte Leistenstück. Die andere Hand hält während des Auftrages des Klebstoffes den Verstärkungsring und dreht ihn dabei. |
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Nachdem alles sorgfältig gegen Klebstoff geschützt ist, kann ich diesen „satt“ auftragen. Damit ist eine absolut sichere Verklebung gewährleistet. |
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Vor dem vorangegangenen Arbeitsschritte hatte ich mir bereits Pinsel, Wischpapier und Spiritus bereitgestellt. Damit nehme ich den überquellenden Klebstoff auf und reinige die Klebestelle. Man kann sich da Zeit nehmen weil man ja die Härtezeit abwarten muß. Ich beurteile das Können eines Modellbauers auch danach, wie solche Klebestellen aussehen. Wenn überall im Modell Klebstoffraupen oder sogar abgefallene Klebstofftropfen zu sehen sind, würde ich die Note sechs vergeben. |
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Bei dieser Arbeit nehme ich mir Zeit und verklebe eine Klebestelle nach der anderen. Ich warte immer bis die vorangegangene Klebestelle ausgehärtet ist. Danach nehme ich mir die nächste vor. Auch mache ich immer nur eine Seite fertig. Danach prüfe ich ob ich eventuell doch trotz aller Vorbereitungen etwas verklebt habe. Sofern man beide Seiten gleichzeitig verklebt und dann feststellt, dass man beispielsweise Steckrohr mit Hülse verklebt hat, hat man ein Problem. Im schlimmsten Fall sind Teile des Bausatzes Schrott. Vor langer Zeit ist mir das mal passiert. Ich mußte da die Steckung inklusive Hülse im Rumpfinneren durchsägen um das geringfügig verklebt Rohr zu lösen. |
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Auch hier hat sich das Hauptsteckungsrohr ganz leicht und die Drehsicherung ein wenig mehr verklebt. Nachdem ich die rechte Flächenhälfte zurückgeschoben habe, konnte ich das Rohr mit ein wenig Gewalt per Hand drehen. Damit ist das Rohr frei. Das Alurohr der Verdrehsicherung war ein wenig mehr verklebt. Wegen der Kürze konnte ich es mit der Hand nicht mehr drehen. Würde man es da direkt mit der Rohrzange drehen, bekäme man hässliche Spuren am Rohr. Hier hilft ein wenig Klebeband (3 Lagen). |
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Wenn es nach den vorangegangenen Arbeitsschritten dann so aussieht wie im Bild kann man mit sicher zufrieden sein. Die Flächen liegen ohne Spalt am Rumpf. |
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Ein Blick ins Innere des Modells zeigt, dass sauber und ohne sichtbaren Kleber gearbeitet wurde. |
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Bevor ich mich zufrieden einer Zigarettenpause hingebe schaue ich mir noch die Rumpfunterseite an. Auch hier passt alles sauber |
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