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11. Teil, EA 260, Bau des Rumpfes, Teil 2

Lange Zeit hatte ich nach einer Möglichkeit gesucht, Rümpfe im Bereich der Spanten exakt abzuformen. Dabei habe bin ich vielen Ratschlägen, von Lötzinnstangen bis hin kommerzielle Geräten, nachgegangen. So richtig war ich jedoch nie mit dem Ergebnis zufrieden. Das Ergebnis war einfach zu ungenau. Irgendwann hatte ich dann begonnen, nach eigenen Methoden zu suchen. Anfangs fing ich an, mit Gips zu experimentieren. Nachdem sich dieser als zu brüchig erwies, legte ich zusätzlich Matten und Binden ein. Insgesamt erwies sich das alles nicht als zufriedenstellend. Es dauerte auch zu lange, bis die Masse richtig ausgetrocknet war. Später kam ich dann auf die Idee, Rümpfe mit Rovings abzuformen. Dabei fand ich heraus, dass dies ganz vorzüglich ging weil die abgenommene Form absolut fest war.
Rumpf-021.JPG

Nach und nach verfeinerte ich diese Methode, Rümpfe und andere Konturen abzuformen. Grundvoraussetzung ist eine sichere Trennung. Diese erreiche ich wie folgt:


Den Rumpf klebe ich zunächst an der Stelle, an der die Form abgenommen werden soll, mit doppelseitigem Klebeband ab. Auf dieses klebe ich dann Folie. Die Folie liegt im Bereich des darunter liegenden Klebebandes (ca. 50 mm breit) absolut fest. Damit ich eine später eine glatte Kante erhalte, klebe ich rechts und links der Klebestelle ca. 4 mm dicke Streifen aus Montageband. Dieses Band besteht aus einem festen Schaumstoff und ist oben und unten mit einer Klebeschicht versehen. Neben der glatten Kante habe ich da auch den Vorteil, dass eine Art „Bett“ entsteht, in das ich die Rovings leicht einlegen kann.


Oben und unten begrenze ich den abzunehmenden Bereich mit einer definierten Kante. Meist will man ja beide Seiten des Objektes abnehmen. Da muß man dann genau wissen, wo die jeweiligen Stücke sich stoßen.


Wenn alles vorbereitet ist, fülle ich die betreffenden Nuten mit Rovings auf. Je länger das Hilfsmittel wird, desto mehr Rovings setze ich ein. Im gezeigten Beispiel ca. 24 Stück pro Nut.

Rumpf-022.JPG
Das erscheint alles ein wenig umständlich und arbeitsintensiv. Wenn man die betreffenden Materialien alle greifbar hat, geht die Arbeit aber sehr flott. Belohnt wird man mit absolut paßgenauen und stabilen Konturen. Diese kann man dann leicht abzeichnen und in den Rechner aufnehmen. Im Bild ist zu sehen, wie sauber diese abgenommenen Konturen aufliegen. Man sieht noch nicht mal einen Lichtschlitz zwischen Rumpf und Kontur. Selbst mit Gewalt kann man diese Teile nicht biegen oder verformen.
Rumpf-023.JPG
Im ersten Arbeitsschritt habe ich mir zunächst aus billigem Sperrholz Spanten gefräst. Zunächst wollte ich prüfen, ob alles wirklich paßgenau ist. Damit ich die Spanten leichter in den Rumpf einbringen kann, lasse ich in der Mitte jeweils 3 bis 4 mm weg. Ich denke, das Bild sagt da mehr als Worte.
Rumpf-024.JPG
Jetzt zeigt sich der Wert der geleisteten Vorarbeit. Die Spanten sitzen so sauber, dass zwischen Rumpf und Spanten kein Licht fällt.
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Jetzt kann ich ohne Bedenken das wertvolle Material aus Waben/Balsa/GFK verarbeiten. Im Bereich, in dem später die Lagerhülsen sitzen, möchte ich mit Vollholz verstärken. Ich fräse daher zunächst entsprechende Ausbrüche in die Platte.
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Diese Aussparungen fülle ich mit genau passenden Stücken aus mittelhartem Balsa auf. Die Verklebung führe ich mit eingedicktem Harz aus.
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So vorbereitet kann ich jetzt die Spanten fräsen.
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Im Bereich der Lagerhülsen sehe ich Verstärkungen vor. Diese sind aus ausgesucht leichtem 8 mm Pappelsperrholz gefertigt. Zur Gewichtsoptimierung habe ich noch Aussparungen ausgefräst.
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Zunächst lege ich die Teile des Spantes probehalber zusammen.
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Sieht gut aus.
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Den Spalt will ich noch mit Dreikantleisten auffüttern.
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Damit eine sichere Montage gewährleistet ist, schneide ich mir auf der Kreissäge Füllstücke zu. Diese passen ganz „stramm“ in die Lücken der Trägeraufnahmen.
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Eine Seite ist verklebt. Da habe ich die Dreikantleisten vergessen. Hole ich noch nach.
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Hier ist die Seite dann komplett verklebt. Das sieht ein wenig wuchtig aus, ist aber sehr leicht.
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Hier ein Blick von der Seite. Die Verstärkungen habe ich an den jeweiligen Enden noch ein wenig mehr abgeschrägt.
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In diesem Arbeitsgang setze ich die Spanten ein. Das Verbindungsstück zwischen beiden Spanten ist einseitig festgeklebt. Die exakte Position ergibt sich durch die Lager. Von außen stecke ich durch die Lagerhülse ein Alurohr. Nach mehrfacher Kontrolle verklebe ich dann das Verstärkungsstück mittels Sekundenkleber mit der anderen Spantenhälfte. Jetzt bedarf es ein wenig Druck, den Spant auf dem Rumpf zu nehmen.
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Die Spalten die sich durch die zweiteilige Bauweise ergeben haben, fülle ich jetzt mit Holzresten auf. Die beiden Hauptspanten sind fertig.
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Fertig. Die Spanten sitzen im Rumpf und sind mit Harz verklebt. Die Lagerhülsen nehmen jeden seitlichen Druck auf, den die Flügel bei harter Belastung ausüben können. Die Konstruktion ist leicht und äußerst stabil. Da bin ich zufrieden.
Rumpf-039.JPG

Aktualisiert Montag, 11. April 2005    Geschrieben von Horst Müller    4280  Mal gelesen
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