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8. Teil, EA 260, Bau der Flügel, Teil 1

Endlich fangen wir mir der wirklichen Arbeit an. Kein Holmtest, kein Flügeltest, nein, wir bauen die Flügel für das Modell. Nachdem wir bereits an den Holmen und der Testfläche üben konnten, ging es voll guten Mutes an die Arbeit. Die anstehende Arbeit war aber so komplex, daß ich Befürchtungen hatte, was falsch zu machen.
Vor jedem Arbeitsschritt überlegte ich sorgfältig, ob der vorangegangene richtig ausgeführt wurde und ob vor dem in Angriff genommenen Arbeitsschritt nicht vorher noch was erledigt werden müsse. Insgesamt benötigten wir drei Tage für den Bau der zwei Flügel. Die Arbeit ging zügig voran. Selten habe ich im Modellbau so konzentriert gearbeitet. Einige der nun gezeigten Arbeitsschritte kennt der Leser vom Bau der Testfläche her.Es werden aber auch viele Arbeitsschritte gezeigt, die bei der Testfläche nicht ausgeführt wurden. Bevor wir mit dem Bau beginnen konnten mußte zunächst sichergestellt sein, dass die Flächen später exakt auf den Rumpf passen würden. Im Gegensatz zu einer Steckung mit Rohren und Hülsen mußte hier diese Meßarbeit am Anfang stehen.

Bereits zu einem früheren Zeitpunkt hatten wir die Vermessungsarbeiten am Rumpf ausgeführt. Näheres hierzu schildere ich dann im Thema „Bau des Rumpfes“. Zunächst arbeitete ich die Öffnung für die Holme aus. Diese liegen ja um die Holmstärke versetzt im Rumpf. Aus langjähriger Erfahrung weiß ich, dass so eine Arbeit nur gelingt, wenn man eine Schleiffeile anfertigt, die in Breite und Dicke fast gleich ist mit der zu schaffenden Öffnung.
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Nach dieser Arbeit konnten wir erstmals die Holme in den Rumpf stecken.
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Dabei wurden diese perfekt ausgerichtet. Der Rumpfaustritt wurde am Holm markiert.
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Jetzt konnten die Bohrungen von einem auf den anderen Holm übertragen
werden. In die Holme hatte ich jeweils nur eine Bohrung gefräst. Die
zweite Bohrung wurde dann von Hand ausgeführt. Auch hier war präzise
Meßarbeit angesagt.
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Nochmals zur Probe in den Rumpf gesteckt und verschraubt zeigte sich, dass es perfekt paßte. Gut so!
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Im nächsten Arbeitsschritt wurden die vier Beplankungen
zugerichtet.Dabei wurde auch der Sitz der Holme festgelegt und
aufgezeichnet. Gut zu sehen ist der Versatz der Holme um die
Holmbreite. Die Nasen- und Endleisten bleiben dabei auf gleicher Höhe.
Natürlich mußten wir zwei verschiedene Rippensätze fräsen. Da waren
insgesamt viele Überlegungen notwendig. Ein Fehler und man hätte den
Flügel wegwerfen können.
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Nach dieser Vorarbeit konnten die Beplankungsteile mit Gewebe verstärkt
werden. Ständig mußten wir Tischverbreiterungen schaffen. Man hat ja
meist nur Tische mit einer Breit von 70 bis höchstens 90 cm. Es ist
auch unbequem zu arbeiten, wenn man eine Tiefe von über 90 cm hat.
Meist sind Kreuzschmerzen die Folge von solchen Arbeiten.
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Auch hier haben wir die Klebestellen sorgfältig abgedeckt und mit
Gewichten beschwert. Die Beplankungen hätten sich ansonsten
unweigerlich verzogen.
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Wie schon früher bemerkt, kann man Rippenflächen nur sehr schwer schleifen. Man läuft Gefahr, exakt immer nur im Bereich der Rippen zu schleifen während die Beplankung in den Lücken zurückweicht. Dies ist gefährlich, weil man so ungewollt eine Sollbruchstelle schafft. Für mich war daher klar, dass wir die Flügeloberseiten vor dem Bau der Flügel fertig verschleifen müssen. Danach muß der Bau dann so diszipliniert und überlegt ausgeführt werden, dass keine Kratzer oder Druckstellen entstehen können. Äußerste Sauberkeit ist angesagt. Immer wieder wurden die Werkbänke abgefegt oder mit Druckluft abgeblasen. Es ist uns so gelungen, unserem Auftraggeber zwei vollkommen makellose Flügel übergeben zu können.

Tipp:
Nutzen Sie für eine solche Arbeit nur das feinste Schleifpapier, welches zur Verfügung steht. Bevor sie dann an die Schleifarbeit gehen, schleifen Sie erst mal alle Werktisch in der Werkstatt. Anschließend werden Sie das Gefühl haben, unter dem Schwingschleifer befindet sich kein Schleifpapier sondern weiches Gewebe. Wenn es so ist, ist es richtig. Die Werktische werden Ihnen dieses Vorgehen ebenso danken wie die Beplankungshölzer. Alles ist frisch und glatt.
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Die Flügel bauen wir gleichzeitig auf. So ist gewährleistet, daß die
Holmsitze passen. Gut zu sehen auf der rechten Seite ist die
Rumpfmarkierung. Die Wurzelrippe steht geringfügig zurück weil noch
eine Deckrippe von 0,6 mm Sperrholz hinzukommen soll.
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Hier das Ganze aus einem etwas anderen Blickwinkel. Die Holme sind
bereits fest verklebt. Wenn wir ab hier aufpassen, dürfte eigentlich
nichts mehr schief gehen. Die kommende Arbeit ist Routine.
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Im Gegensatz zur Testfläche müssen bei diesem Flügel die Ruder ausgearbeitet werden. Noch höhere Sorgfalt ist vonnöten.
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Befestigung des Flächenhilfsholmes mittels eines geraden Aluprofils.
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Die Flächen liegen immer fest in den Schalen und werden nach hinten durch die Leiste in der Schale fixiert.
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Nachdem das Gewebe verklebt ist, kann eine Dreikantleiste aufgebracht werden. Diese bildet später die negative Hohlkehle.
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Aktualisiert Donnerstag, 24. März 2005    Geschrieben von Horst Müller    4231  Mal gelesen
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