Über das Detail Motorabdeckung habe ich mir einige Gedanken machen müssen. So eine Arbeit sieht leichter aus als sie ist. Zunächst dachte ich an eine Befestigung mit Dübel (6 mm Buchenrundleisten) und Riegel. Erfahrungsgemäß ist das keine befriedigende Lösung. Selbst Kabinenhauben befestige ich so nicht mehr nachdem einem Kunden eine so befestigte Haube im Flug verloren ging. Meist rappelt und klappert ein so befestigtes Teil bei den starken Vibrationen die Modellmotore nun mal auslösen.
Auf Wunsch von Michael Modschiedler habe ich die Abdeckung im Bereich des Motors sehr groß gehalten. Als Fan von Viertakt- Modellmotoren will Michael stets leicht und bequem an den Motor kommen. Es wird also nur in absoluten Ausnahmefällen nötig werden, die Abdeckung zu entfernen. Bei normalen Einstellarbeiten genügt der Ausschnitt in der Abdeckung. Damit stand mein Entschluß fest, die Abdeckung zu verschrauben. Sollte es doch mal notwendig werden, sie abzunehmen, ist die Arbeit, 4 Schrauben zu entfernen, annehmbar. Zusätzlich zu den Schrauben habe ich noch 6 eng tolerierte Paßstifte eingebaut. Die Haube sitzt insgesamt so als wäre sie fest verklebt.
Wegen des besseren Aussehens will ich sie vor dem Lackieren noch so verschleifen, dass sie übergangslos mit der Kontur des Rumpfes übereinstimmt.
Ohne Hilfsmittel ist es nicht möglich Bohrungen an zwei verschiedenen Teilen so auszuführen das sie später absolut sicher übereinstimmen. Entweder bohrt man beide Teile gleichzeitig oder man muß eine Schablone nutzen. In diesem Fall habe ich mir ziemlich aufwendig eine angefertigt.
Zunächst klebe ich von der Oberseite her doppelseitiges Klebeband auf den Rand des Rumpfes.
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Auf dieses lege ich dann einen entsprechend großen Bogen Papier (hier DIN A 3).
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Danach drehe ich den Rumpf und zeichne die Kontur mit einem feinen schwarzen Filzstift nach. |
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Das Ergebnis sieht dann so aus. Die Linie ist übrigens sauberer als wie es auf dem Bild aussieht. |
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Nachdem ich auch senkrechte Kontur benötige wiederhole ich die vorangegangenen Arbeitsschritte. |
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Als nächstes scanne ich die Konturen und fräse eine entsprechende Schablone aus Sperrholz. In dieser sind die Bohrungen mittels der CNC- Anlage angebracht. Leider habe ich sie in der Zeichnung zu weit außen vorgesehen und musste sie deshalb in der Werkstatt manuell neu setzen. |
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Zunächst bringe ich die Bohrungen im Rumpf an. Danach befestige ich die Schablone mit Klebestreifen auf der Abdeckung und versehe diese mit dem gleichen Bohrbild. |
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Jetzt schneide ich aus einer Abfallleiste Abachiholz vier gleiche Leistenabschnitte. Diese lege ich auf den Rumpf und zeichne den späteren Sitz dieser Holzklötzchen an. |
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Danach arbeite ich die Ausschnitte mittels einer feinen Säge und einer breiten Flachfeile aus. |
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Damit die Klötzchen später nach allen Richtungen richtig sitzen, schneide ich mir eine Hilfsleiste aus entsprechend kräftigem Balsaholz zu. Zunächst gebe ich an das linke Klötzchen eingedicktes 5-Minuten-Epoxy an und drücke es an die vorgesehene Stelle. Während der Härtephase sichere ich es mittels eines Tropfens Sekundenkleber an der Leiste. Auf der anderen Seite gehe ich gleich vor. Mit dieser Methode kann man schnell und sicher solche Klötzchen anbringen. |
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Leider fehlen mir von den nächsten Arbeitsschritten Bilder. Zunächst habe ich mit einem 3 mm Bohrer die Löcher durch die Abdeckung und die Klötzchen gebohrt. Danach habe ich unter Zugabe von Klebstoff Flachmuttern unter die Klötzchen geklebt. Selbstverständliche müssen bei einem solchen Klebevorgang die Schrauben eingefettet werden. |
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Mittels Flachsenker wurden danach die Bohrungen ausgeweitet. |
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Fertig. Die jetzt noch zu sehenden Löcher und Überstände überlasse ich dem Lackierer. Dieser wird es schon richten. Insgesamt sitzt die Abdeckung so fest, dass man meinen könnte sie wäre geklebt. |
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